Lebensstile - nachhaltig leben und arbeiten

Die Bewohner der entwickelten Industrieländer konsumieren viel zu viel und ignorieren dabei die Schattenseiten des Konsums. Der konsumorientierte Lebensstil ist schon heute mit den bio-physischen Grenzen des Planeten nicht vereinbar. Der durchschnittliche Europäer erzeugt dabei einen material footprint von 29.000 kg pro Jahr. Das exzessive Konsumverhalten fördert nicht nur den Klimawandel und den Verbrauch von nicht erneuerbaren Ressourcen, er wirkt sich auch nachteilig auf die Gesundheit aus. Immer mehr Menschen leiden unter Stress und Depressionen. Diese Entwicklung weist auf keine erfreuliche Zukunft. Umweltexperten haben errechnet, dass der material footprint bis zum Jahr 2050 auf 8.000 kg pro Mensch gesenkt werden muss, um die Lebensgrundlage auf der Erde zu erhalten.

Noch können wir unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen und unsere Lebenswelt so transformieren, dass wir auch in der Zukunft ein schönes Leben leben können. Das geht jedoch nicht ohne Veränderung unseres Lebensstils und unserer Lebenskultur. Wir müssen uns neu orientieren und unsere Werte neu definieren. Konsum ist kein Garant für ein schönes und glückliches Leben. Studien belegen, dass Menschen in Ländern mit einem niedrigen Entwicklungsstand sogar glücklicher sind. Sie teilen viele Dinge miteinander, nutzen ihre Zeit um soziale Kontakte zu pflegen und sie schätzen die Gemeinschaft und das Miteinander.

Mögliche Alternativen für die Zukunft finden sich in der gemeinsamen Nutzung von „Umwelt“ in Form eines „Gemeinguts“: das schont Ressourcen, fördert die soziale Interaktion, spart Geld und stärkt somit die ökologische, die soziale und die ökonomische Nachhaltigkeit, sowie in neuen Geschäftsmodellen, die dem Kunden Nutzen anbieten anstatt den permanenten Konsum anzuheizen. Ansätze für ein nachhaltigeres Leben existieren bereits und werden von vielen Initiativen und Unternehmen weiterentwickelt.

Im Themenforum werden diese und andere nachhaltige Konzepte für alle Bereiche eines schönen Lebens – Mobilität, Wohnen, Ernährung, Freizeit, Arbeit und Gesundheit – diskutiert und reflektiert. Wir wollen gemeinsam neue Ideen für ein schönes und nachhaltiges Leben entwickeln, denn ohne Ideen gibt es keine Veränderung.

Referentinnen und Referenten

Case Studies

Foto: Christian Schnettelker